Es war eine anstrengende Lektion, die ich durchgeführt hatte. Die Kinder der ersten Klasse waren lebendig und voller Energie. Ich hatte ihnen einen schwierigen Wortschatz beigebracht – neue, komplexe Wörter, die sie noch nie zuvor gehört hatten. Die Wörter wurden den Bilder zugewiesen, Silben geschwungen, ausgesprochen und überlegt, wie sie mit der Geschichte zusammenhingen, die sie später hören würden. Am Ende gab es ein Kahoot! Spiel, welches die Kinder mit Freude und Elan spielten, um ihr Wissen zu testen und zu festigen.
Am Ende der Stunde war ich stolz auf meine Schülerinnen und Schüler, da sie das toll gemeistert hatten.
„Also, wie fandest du die Stunde?“ fragte ich eine Schülerin. Sie schaute mich mit grossen Augen an, als ob sie etwas Wichtiges zu sagen hätte.
„Es war lustig, aber gelernt habe ich heute nichts bei dir, Frau Kull“, sagte sie ernst.
Wir hatten tatsächlich viel Spass beim Spielen und den anderen Methoden. Doch was hatte das mit Lernen zu tun? Hatten sie wirklich verstanden, warum diese Wörter wichtig waren?
Ich entschloss mich, der Sache auf den Grund zu gehen.
„Weisst du, du hast vielleicht das Gefühl, dass du nichts gelernt hast, aber was hast du heute alles gemacht?“ fragte ich sie.
Sie überlegte kurz, dann begann sie zu zählen: „Also, wir haben diese komischen Wörter gelernt, wie ‚Autobahn‘ und ‚Leitplanke‘. Und wir haben geschrieben, was diese Wörter in der Geschichte zu tun haben könnten. Und dann haben wir das Kahoot! gespielt. Das war lustig.“
Das ist Lernen auf eine andere Art – nicht immer trocken und langweilig, sondern lebendig und spannend.
Manchmal lernen wir mehr, als wir denken – und manchmal geschieht das auf die ungewöhnlichste Art und Weise.
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